Die Gefangenen der Goblins

Plötzlich öffnete sich die Tür oben an der Treppe. Der Kerkermeister, ein kleiner, gemeinaussehender Goblin schob uns ein Laib Brot und eine Suppe in ihre Zelle. Erst skeptisch, aber dann doch vom Hunger übermannt, aßen Eamon, Noena und Korvus von der Suppe. Nur die Schreie aus dem Nebenzimmer minderten den Appetit.

Während man sie gut aufgepäppelt hat, wurde ihr unbekannter Mitgefangener anscheinend ordentlich in die Mange genommen. Sie hörten einige goblinische Laute und vor allem die Schmerzensschreie des Gefangenen. Dann kam der Kerkermeister wieder. Mit einem gemeinen Grinsen gab er ihnen Handschellen und befahl diese anzulegen. „Ihr seid die Nächsten.“ Als sie anfingen sich grimmig die Handschellen selbst anzulegen, verschwand der Goblin kurz im Nebenzimmer. Direkt machte sich Korvus daran, die Handschellen von Noena zu lösen. Dank seinen Fähigkeiten lockerten sie sich tatsächlich. Die rechte Schelle von Eamon löste sich sogar ganz. Doch bevor sie es schafften, auch Korvus zu befreien, kam der Goblin wieder. Doch nicht nur der Kerkermeister. Ihm folgten einige Goblins und ihr Mitgefangener im Schlepptau. Sie legten ihn unsanft in der gegenüberliegenden Zelle ab. Blut strömte aus verschiedensten Körperöffnungen, Beulen, Blaue Flecke, vermutlich auch gebrochene Knochen, fehlendes Bewusstsein… Mit einem mulmigen Gefühl wurden sie, die Treppe hoch, aus dem Kerker geführt. Sie liefen durch eine große Halle und dem Speisesaal und fanden sich kurz darauf im „Thronsaal“ wieder. Gewaltsam wurden wir auf die Knie geworfen, als der geheimnisvolle Meister eintrat.

Der ältere Mann lächelt sie an. „Ah, unsere Gäste.“ Er setzt sich auf seinen Stuhl und beobachtet die drei Menschen. Aufbrausend fährt Korvus ihn an: „Warum habt ihr uns eingesperrt?“ Nach kurzer Zeit bekommt er einen Ellbogen in die Seite und Noena und Eamon übernehmen das Reden. Diplomatisch und beruhigend erklären sie die Situation aus ihrer Sicht. Während Noena erzählt murmelt der Meister, der sich inzwischen als Londo vorgestellt hat, immer wieder vor sich hin. „Vergiftet sagt ihr?“ „Eine interessante Kombination an Kräutern…“

Londo schlägt ihnen schließlich ein Angebot vor: Sie bekommen ihre Ausrüstung und ihre Pferde wieder, dürfen gehen, bekommen sogar Geleitschutz bis zum Rand ihres Territoriums. Der Haken: Eamon muss da bleiben – Als Pfand gegen eine Phiole des vergifteten Blutes, die sie ihm bis zum 28.Abadius bringen sollen.

Schweren Herzens entscheiden sie sich Eamon in Londos Obhut zu lassen, nachdem dieser ihnen zusichert, dass Eamon in hier in besten Händen sei.

Ein weiterer kurzer Augenblick in ihrer Zelle gibt ihnen die Gelegenheit den Mitgefangenen kennenzulernen. Der Holzfäller John stammt aus Falkengrund. Ebenso wie sie wurde er auf dem Territorium von Londo erwischt und seitdem täglich gefoltert. „Wo sind die anderen?, fragen sie mich andauernd, aber ich weiß nicht, wovon sie reden!“ erklärt John und hat bereits jede Hoffnung verloren, wieder aus der Gefangenschaft zu kommen.

Korvus und Noena beenden das Gespräch recht schnell, als schon der Kerkermeister kommt, um sie raus zulassen. Diesmal ohne Handschellen schließt der Goblin die Zelle auf und läuft vor den beiden die Treppe zum Ausgang hoch. Korvus entdeckt einen Schlüssel, der aus dem Wams des Goblins ragt.

Ein schneller Handgriff und- mit der Hand am Hinterteil des Goblins schaut Korvus erschrocken den Goblin an, der langsam den Kopf dreht und ihm zuzwinkert. Mit einem verführerischen Lächeln zwinkert Korvus den Kerkermeister zurück an. Oben am Ausgang fangen andere Goblins an zu johlen und zu lachen. Der Goblin schaut ertappt zu Korvus, den anderen Gefangenen und dann mit hochrotem Kopf zu den Goblins zur Tür.

Erstaunlicherweise stehen auf dem Hof ihre Pferde (und sogar Eamons Esel ist nicht in der Suppe gelandet) bepackt mit ihrer gesamten Ausrüstung.

So machen sie sich mit ihrem Geleitschutz auf den Weg zurück nach Almas. Sie kamen erstaunlich schnell voran. Erst als sich die Goblins wieder verabschiedeten, beginnt das erneute Herumirren im Wald. Nachdem sie zum zweiten Mal an der Jägerhütte vorbei geritten sind, besteht Korvus darauf, nach dem Weg zu fragen. Der ihnen bereits bekannte Trapper John schaut sie zunächst feindselig an und erklärt, er sei überfallen worden und sein Kollege sei nun losgezogen, um ihnen Lebensmittel zu besorgen. Voller Bestürzung und Mitgefühl überreden sie ihn ihnen den Weg zu zeigen. Sie sind ein gutes Stück weiter gekommen, als Noena ein Stück Stoff sichtet, das John als Kleidung seines Kollegen erkennt. Korvus und Noena sehen sich eine gute Stunde mit ihm um, dann reiten sie alleine weiter. Vier Tage nach dem Aufbruch kamen sie in Almas Hafenviertel an.

Rothran begrüßt sie schnell und fängt an den Trank für Ingram zu brauen, während Noena und Korvus mehr und weniger helfen und erzählen, was alles passiert ist…

Der Zustand von Ingram bessert sich langsam und schließlich ist er wieder auf den Beinen mit ordentlichem Appetit. Gaius Gallus hat ihnen einen Brief zugespielt, der besagt, sie haben sich für die falsche Seite entschieden. „‘Ihr hättet was Besseres verdient. Wir sehen uns‘ – schon wieder droht er uns!“. Kurz vor dem vereinbarten Datum reiten die Gefährten zu dritt los, um ihren Freund Eamon gegen das vergiftete Blut auszupfänden.

Londo kommt mit seinem Gefolge und Eamon gegen Mittag. Er tritt erneut sehr freundlich und gebieterisch auf. So besteht er darauf, zuerst die Blutphiole zu bekommen. Schnell war ein Tisch aufgebaut und Londo führt alchemistische Tests durch. Plötzlich flucht er los, wirft die Phiole gegen einen Baum und wirft den Tisch um. Er atmete tief durch, bedankte sich und ließ Eamon frei. Dann reiten er und seine Goblins wieder im Wald.


Zurück in Almas gehen Ingram und Eamon los, um sich um andere Geschäfte zu kümmern. Noena, Rothran und Korvus sollen einige Nachforschungen zu ihrem Auftrag durchführen.

Dabei erfahren sie von einem Armdrückwettbewerb mit gutem Preisgeld. Noena, überredet von ihren Gefährten, meldet sich an. „Ha, das Püppchen möchte mitmachen? Eigentlich sind wir schon voll. Weißt du, Süße, nur die Stärksten dürfen heute hier mitmachen. Aber ich bin mal so nett, du kannst gleich dein Glück versuchen.“ Wenig später (und nach einer mitreißenden Ankündigung von Korvus) findet sich Noena am Tisch mit einem Halbling wieder. Zunächst sieht es recht Ausgeglichen aus, dann beendete Noena siegreich die Runde. In der folgenden Runde muss sie sich nach einem harten Kampf aber einer Niederlage eingestehen. Der Sieger des Wettbewerbs ist ein (primitiver) Hafenarbeiter mit dem Namen Brutus. Dieser stellt sich gönnerhaft vor. Etwas sehr vorlaut meint Noena: „Tja, wäre ich mit im Finale gewesen, wärst du wohl nicht der Sieger geworden.“ Johlend fordern die Zuschauer in der Taverne dieses Duell, besonders da der Preis entweder 50 Gold oder eine wilde Nacht bedeutet.

Korvus und Rothran stehen nahe am Geschehen und feuern ihre Gefährtin an. Als Rothran das Zittern in Noenas Arm sieht, hilft er unbemerkt mit einigen magischen Tricks nach, die schließlich dazu führen, dass Noena die Herausforderung gewinnt. Begeistert wird in der Taverne gefeiert, während Brutus mit hochrotem Kopf und sehr kleinlaut eingestehen muss, dass er das versprochene Gold nicht vollständig auszahlen kann. „Wettschulden sind Ehrenschulden. Hier hast du 40 Gold und du hast einen Gefallen bei mir gut.“

Korvus, der auch nach mehreren Krügen Met an seinen Auftrag von Ingram dachte, wirft den Namen Gaius Gallus in die Runde und kommt so ins Gespräch mit Berthram. Einem ehemaligen Händler, der mit Gaius noch eine Rechnung offen hat. Als er sich sicher ist, auf welcher Seite wir stehen, beauftragt er uns, einen bestimmten Laden abzufackeln. Er verspricht sogar die dreifache Belohnung, wenn Gaius dabei stirbt.

Also verbringen die drei Freunde die nächsten Tage mit ausspähen und auskundschaften des Ladens und der Gegend. Abgesehen davon, dass es eine Geheimtür zu geben scheint, in der mehrere Kunden verschwinden, kam dabei nicht viel raus. Als sie nach einer Woche Gaius noch immer nicht entdeckt haben, beschließen sie nachts den Laden zu inspizierten. Besonders Korvus ist neugierig, wohin die Geheimtür des Hinterzimmers führt.

Als die Straße vor dem Laden wie ausgestorben war, stellen sich Rothran und Noena als Wache auf, während sich Korvus Zutritt verschafft. Doch das Glück ist ihm nicht hold, kurz nachdem er die Geheimtür öffnet, kommt eine Wache dem Geräusch nach.
„EINDRINGLINGE!“

Aus Notwehr tötet Korvus den Mann. Dieser fällt um und lässt seine Fackel fallen. Sofort schlagen die Flammen über auf die verstaubten kisten und das Holzhaus fängt  Feuer.

Schnell flüchtet Korvus aus dem Laden und die drei rennen in Richtung des nahegelegenen Amüsierviertels. Da bemerken sie eine weitere Wache, die ihnen auf den Fersen ist. Die Flammen steigen immer höher und umschließen langsam die Nachbarhäuser. Man hört bereits eine Menschenmenge in Richtung des Feuers kommen. In letzter Sekunde biegen sie in eine Seitengasse.

Als die Wache um die Ecke läuft, trifft ihn ein Armbrustbolzen direkt in die Brust. Noena zieht die Wache schnell in die Gasse.
Eine Sekunde, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkommt, schauen sich Rothran, Korvus und Noena an: Weglaufen oder so tun, als würde man ebenfalls gerade zum Feuer rennen. Noena und Korvus drehen sich um und schließen sich unauffällig dem gerade ankommenden Strom an Einwohnern an. Rothran schaut einen Moment zu lange zu dem toten Wachposten, und plötzlich ertönt eine Stimme: „Beim heiligen Abadar, eine Leiche!“. „Ich bin Heiler, ich kümmere mich um ihn. Los, löscht das Feuer!“, entgegnet Rothran eilig und tatsächlich laufen die meisten weiter zum Brand.

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