Dem Geheimnis auf der Spur

Nachdem die Kameraden Almas verlassen hatten, versuchten Rothran und Korvus sich in der Stadt einen unauffälligen Unterschlupf zu suchen. Der Auftrag war klar: Raus finden in wessen Auftrag Gaius Gallus wohl gehandelt hat und was genau das Ziel ist. Obwohl Korvus sich dessen bewusst war, wollte er nicht tatenlos rumsitzen. Und es gärte noch immer in ihm, dass er neulich auf dem Dach einen „Schwächeanfall“ hatte. 
Also überzeugte er Rothran die Stellung zu halten und zog los dem abgebrannten Unterschlupf einen weiteren Besuch abzustatten. Und die Götter meinten es gut mit Korvus. Kaum nachdem er sich auf die Lauer gelegt hatte, erschienen zwei Gestalten, welche sich Zutritt zu den Geheimräumen verschafften. Als sie das Versteck wieder verließen heftete sich Korvus an deren Fersen. Und tatsächlich führten ihn die beiden Halunken zu einem weiteren Geheimversteck. Im Hinterhaus einer Taverne schien sich ein weiterer Treffpunkt zu befinden. Korvus gelang es einen der Bediensteten niederzuschlagen und sich mittels seiner somit erbeuteten Kleidung einigermaßen unauffällig in der Taverne zu bewegen und sich ein Versteck zu suchen.

Nachdem die Taverne ihre Pforten geschlossen hatte kroch Korvus aus seinem Versteck und machte sich auf die Suche nach den Räumlichkeiten des Geheimbundes. Nach kurzer Suche entdeckte er einen versteckten Mechanismus, welcher ihm eine Lucke in den Keller der Taverne eröffnete. Vorsichtig schlich er sich hinunter. 
Eine Wache erwischte er aus dem Schatten heraus und schickte sie lautlos in das Reich der Träume. Als er sich im Keller umsah, entdeckte er eine weitere Geheimtür. Nachdem er sich versichert hatte alleine im Keller zu sein, machte er sich daran auch diese Tür zu öffnen. Einerseits war er beeindruckt über die Fertigkeiten der Schlosser, auf der anderen Seite machten ihm die hochwertigen Schlösser jede Menge Ärger. Nach fast einer Stunde hatte er es aber doch geschafft und sich Zugang zu dem Raum verschafft. Er war verblüfft. Er blickte nicht nur auf ein ihm wohlbekanntes Emblem, sondern befand sich in einem Raum voller teurer und wohl auch magischer Artefakte. Was für eine Macht musste dieser Geheimbund wohl haben?

Nachdem er sich einen kurzen Überblick verschafft hatte, stieß er auf Dokumente welche eindeutig das Haus Targon betrafen. Er fing an zu lesen: Neben einem detailliertem Dossier über Ingram Hammerschild gab es auch eine detaillierte Auflistung der Handelskontakte des Hauses Tagon, sowohl in Andoran als auch in Sargava. Es wurde auch klar, dass Gaius eine herausragende Rolle innerhalb der Organisation einnahm und von dem „Baron“ beauftragt wurde Ingram auszuschalten und die Handelskontakte des Hauses Targon umzudrehen oder zu zerstören. Weiter wurde klar, dass es einige hochrangige Beamte und Politiker in der Stadt gibt, welche auf der Lohnliste der Organisation stehen oder dieser sogar als Mitglied verbunden sind. Korvus versuchte gerade etwas mehr über den „Baron“ herauszufinden, als er ein Geräusch vernahm. 

Korvus erschrak. Er hatte nicht damit gerechnet, dass zu so später Stunde hier noch jemand auftaucht. Er hätte die Wache verstecken sollen. Doch sogleich viel ihm ein, dass auch eine fehlende Wache ähnlichen Argwohn ausgelöst hätte. Sein Problem war vielmehr, dass es nur einen Ausweg gab. Und aus diesem kamen ihm die Gegner entgegen.
Es waren 6, nein 7, denn er erkannte Gaius Gallus unter ihnen. Verdammt. Er vernahm noch wie man die Rückkehr von Gaius feierte, als dem ersten die bewusstlose Wache auffiel. Nicht nur das die Gegner nun alarmiert waren, nein, sie waren nun auch zu 8. nachdem sie ihren Kameraden aufweckten. Verstecken hatte keinen Sinn, aber da er nur einen Dolch bei sich trug war auch ein Kampf reinster Wahnsinn. Und doch musste er versuchen die anderen oder zumindest Rothran zu warnen.

Er schaute sich noch einmal um ob er hier in der Kammer etwas nützliches entdeckte. Auf einem Kissen entdeckte er den „Ring der Märtyrer“. Kurzentschlossen ließ er den Ring auf seinen Finger gleiten und stürmte durch die Tür den Gegnern entgegen.
Diese waren sichtlich verwundert, als sich Korvus nur mit einem Dolch bewaffnet ihnen stellte. Den Überraschungsmoment ausnutzend schnitt er dem ersten Gegner die Kehle durch, rammte dem nächsten noch in der Drehung den Ellenbogen ins Gesicht und brach ihm somit die Nase. Einem weiterem Gegner gab er einen kräftigen Tritt in die Weichteile und stach dem sich krümmenden Mann den Dolch in den Nacken. Dem Hieb des Gegners mit der gebrochenen Nase wich er mit einer Leichtigkeit aus, die selbst ihn verwunderte. Der Ring schien wahrlich mächtige Magie in sich zu tragen. Seine Gegner erschienen ihm wie in einer Zeitlupe zu agieren. Trotzdem waren es erfahrene Kämpfer. Er wurde von ihnen eingekreist. Er musste den Keller verlassen. Mit einer Finte täuschte er einen der Gegner, wich dessen Schlag aus und fälschte ihn so ab, dass dieser seinen eigenen Kameraden traf. Der Schock paralysierte den Gegner und machte es Korvus noch einfacher auch ihm eine tödliche Bauchwunde zu verpassen……

Nachdem er bereits die Hälfte der Gegner ausgeschaltet hatte, war er sich sicher, dass er auch die anderen noch würde besiegen können. Aber konnte er sich sicher sein, dass nicht noch mehr Gegner kommen? Und er hatte sich den Ausweg gerade freigekämpft. Er haderte kurz, doch die Vernunft siegte. So zog er sich aus dem Keller zurück, nicht ohne seinen Dolch nach einem der Verfolger zu werfen und auch diesen auszuschalten. Einzig das lächeln auf Gaius Gallus Gesicht ließ ihn irritiert zurück. Er hatte 5 seiner Männer getötet und doch lag ein widerliches Grinsen auf Gaius Gesicht.

Es gelang Gaius dem Keller zu entfliehen und seine Verfolger abzuhängen. Und das mit einer Leichtigkeit, dass er noch auf der Flucht den Göttern für den „Ring der Märtyrer“ dankte. Er lief und lief, viele Umwege um seine Verfolger zu täuschen und aufzuhalten. Denn eines war sicher: Sie würden ihn nun jagen.
Als er Rothran im Unterschlupf antraf berichtete er ihm von seinen Erkenntnissen und dem Kampf. Es sprudelte nur so aus ihm heraus, daher nahm er gar nicht wahr, dass ihn Rothran mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Er übergab ihm das Pergament, welches er sich noch schnell hatte einstecken können und erschrak.

Was war hier los? Erst jetzt entdeckte er Rothrans erschrockenen Blick und sah wie ein wohl alter Mann Rothran ein Pergament reichte. Nein, es war seine Hand. Das konnte nicht sein. Er begann seinen Körper anzuschauen und merkte, dass der gesamte Körper alt und gebrechlich wirkte. Er stolperte zum Spiegel und sah in das Gesicht eines Greises. Was bist du nur für ein Narr, alter Mann? Der „Ring der Märtyrer“, was zeichnet denn einen Märtyrer aus? Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen……..

Rothran eilte ihm zur Hilfe um ihn zu stützen und auf den Stuhl zu setzen. Korvus war schwach, doch er verzagte nicht. Es würde in kürze vorbei sein, also musste er seinem Tod noch einen Sinn geben. Gemeinsam mit Rothran überfolg er die erbeuteten Dokumente und fand heraus, dass man die Flucht seiner Kameraden wohl bemerkt hatte und dieses in kürze folgen würde. Die Schwertfisch stand schon bereit und wartete nur auf Gaius und seine Leute……..
Ihm war klar, dass es nun an Rothran lag die anderen zu warnen und ihnen beizustehen. Er selbst würde seinen Rückzug decken. Nachdem er Rothran überredet hatte ihn zu verlassen um den anderen zu helfen, machte er sich bereit. Und wie erwartet standen bereits eine Stunde später unzählige Gegner vor ihm. Nicht alle würden den morgigen Tag erleben……..

R.I.P. Korvus

2 Kommentare zu „Dem Geheimnis auf der Spur“

  1. Armer Korvus. Aber schön geschrieben und gut, dass es neue Infos gibt.

    Kleiner Nachtrag, wenn ich darf:
    Als Berthram einige Tage später, außerhalb vom Almas Mauern, das Grab seines Bekannten besuchte, hörte er ein Geräusch von Schlüsseln die gegeneinander schlagen. Er drehte sich um und sah einen kleinen Goblin durch die Büsche wegrennen.

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