Sabotage an Bord

Was für eine anstrengende Nacht. Nur wenige Stunden, nachdem sie sich durch die Stadt zurück in unsere Taverne geschlichen und in die Betten geworfen haben, klopft es leise aber dringlich an den ihre. „Unten ist die Stadtwache! Sie suchen nach euch! Es gibt einen Steckbrief von Korvus!“ Ingram führt Korvus und Noena aus der Hintertür, während Binge vorne die Wache hinhält. Irgendwie schaffen sie es, unbemerkt bis zum Hafen zu gelangen.

Die Überfahrt nach Silberfels hat Ingram bereits gebucht. Kapitän Ragnar wird sie mit seiner „Libelle“ mit einigen Zwischenstationen fort bringen.

Zum Morgen hin laufen immer mehr Patrouillen durch das Hafenviertel. Daraufhin trifft Ingram eine schwere Entscheidung: Korvus sollte versteckt hierbleiben. Zum einen weil es wegen dem Steckbrief zu gefährlich wäre mit ihm an Bord zu gehen und zum anderen, um einen Kontaktmann in Almas zu haben. „Wir müssen erfahren, wie es hier weiter geht. Wenn Gaius Gallus weiter sein Unwesen treibt muss direkt jemand vor Ort dem nachgehen können. Diskret versteht sich…“ Mit einem Korvus-typischen Grinsen stimmt er dem Plan zu und verspricht: „Wenn ihr wieder kommt, bin ich Herrscher dieser Stadt!“ Mit schweren Herzen, einen weiteren Gefährten hinter sich zu lassen verabschiedet Noena sich und wartet im Hafen auf Ingrams Rückkehr, der Korvus zu einem befreundeten Magier bringt.

Während Noena wartet taucht Brutus plötzlich vor ihr auf. Nach dem – inzwischen schon üblichen – Geplänkel erzählt Brutus von einem Freund, der einen Auftrag hat. Ein versiegelter Brief und ein Paket sollen zu einer Kontaktperson in dem Hafen von der Zwischenstation Corenthym, Cheliax, überreicht werden. 666 Goldmünzen bringt der Auftrag insgesamt – die Hälfte wird im Voraus bezahlt, den Rest gibt es von der Kontaktperson.


Beim Umladen der Waren von der Libelle war den drei Wachen Nuna, Gekkota und Varitan nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Almas ist eine große Stadt und anscheinend mit einer großen Stadtwache, die häufig am Hafen patroullieren. Entgegen den Plänen, nach dem Aus- und Einladen den Rest des Tages in Almas verbringen zu können (Gerade Gekkota hat sich auf das berühmte Kraftbier Almasbräu gefreut, musste sich aber in der kurzen Zeit und wegen gewissen Türwächtern mit dem schalen Bier „Pisswasser“ zufrieden geben), legt die Libelle schon am Nachmittag, mit den neuen Gütern und einem wichtigen Gast samt Leibwache, schon wieder ab.

Noena versteckt das Packet für den Auftrag in der Kajüte, als Ingram von einem Gespräch mit dem Kapitän wieder kommt. „Wir sollten in 3 Tagen die nächste Stadt erreichen. Nun da Korvus in Almas die Stellung hält und Eamon…“ Der Zwerg starrt einen Moment ins Leere, dann fasst er sich wieder. „Wir brauchen Verstärkuing. Ein paar neue, loyale und vertrauenswürdige Leute, die sich uns anschließen. Beobachte die Crew, Noena, schaue, ob Leute dabei sind, die passen könnten.“

Nuna hält in der Nach die erste Wache. Bei einem Rundgang an der Reling entlang meint sie ein Leuchten, weit hinter ihrem Schiff zu sehen. Ihrem Kollegen Gekkota, der die nächste Nachtschicht übernehmen soll, zeigt Sie das Leuchten, aber bald darauf, ist es nicht mehr zu sehen.

In der nächsten Nacht erscheint das Leuchten erneut in weiter Ferne. Diesmal behält auch Gekkota den leuchtenden Punkt im Auge und weckt den 1. Offizier. „Es bleibt auf gleicher Geschwindigkeit um den gleichen Abstand zu halten – das ist tatsächlich ein Verfolger. Löscht die Lampen auf der Libelle!“

„Kann es unsretwegen sein? Gehören die Verfolger zu Gaius Gallus? Oder Ist es wegen dem Paket, das wir nach Cheliax bringen sollen?“ „Auf jeden Fall brauchen wir Verstärkung!“

Nach mehreren Diskussionen zwischen Ingram, Noena, Ragnar, und den drei ausgewählten Wachmitgliedern steht fest, Nuna, Gekkota und Varitan arbeiten nun im Auftrag von Alfred Targon und dessen rechte Hand Ingram. Sie schließen einen guten Deal ab und sollen bis zum nächsten Hafen weiter als Wachen für Ragnar fungieren. Dort möchte der Kapitän Ersatz anheuern.

Die Lipelle läuft am späten Nachmittag im Hafen von Augustana ein. Ragnar macht sich auf den Weg, um acht neue Wachen anzuheuern. Und Varitan und Gekkota suchen eine Taverne mit gutem Augustanabräu.

Währenddessen beobachtet Noena, ob auch ihr Verfolger über Nacht im Hafen stehen möchte. Tatsächlich kommt nach einiger Zeit ein Schiff und legt einen Kai weiter an. Nuna, die diese Nacht noch eine Wache schieben soll, bleibt an Bord, während Noena zum Hafenmeisterbüro geht. Dort sieht sie ein Crewmitglied, dass das gerade eingelaufene Schiff anmeldet. Als die Person wieder weg ist, versucht sie etwas über das Schiff rauszukriegen, erfährt aber nur, dass es „Schwertfisch“ heißt.

Nuna geht wie üblich ihre Runde am Deck, als sie ein Ruderboot entdeckt, dass vom Schwertfisch aus zu ihnen hin paddelt. Vorsichtig beobachtet sie, wie das Ruderboot an der Libelle längs anlegt. Bis der 1. Offizier zur Stelle ist, ist das Ruderboot schon wieder auf dem Rückweg. „Ich habe gehört wie sie meinten: Fertig, jetzt schnell wieder weg.“ Der Versuch im Dunkeln zuerkennen, was die beiden Unbekannten am Schiff gemacht haben, bringt keine Erkenntnisse.

Am Morgen darauf wird die Stelle abermals erfolglos untersucht. Als Ingram bei der Abfahrt davon erfährt schüttelt der den Kopf. „Das hättet ihr lieber nicht tun sollen. Vielleicht haben Sie die Aktion beobachtet und wissen jetzt, dass wir wissen, dass sie an der Libelle waren…“


Gerade als die Küste nicht mehr in Sicht war, ließ der Wind etwa nach und das Schiff fährt langsam über das ruhige Wasser. Varitan, beschließt, mit seinen Magiekenntnissen, zu prüfen, ob das Schiff eine magische Markierung von den nächtlichen Besuchern bekommen hat. Nach mehreren Versuchen schafft er es schließlich an der Bordwand ein magisches Sendesignal zu finden. Damit ist es der Person möglich jederzeit den Standort der Libelle ausfindig zu machen.

In der nächsten Nacht als Varitan gerade zusätzlich Wache hielt, hört er etwas. Neben dem Geräusch von den Wellen, die gegen das Bug schlagen, klingt es so, als würde Wasser irgendwo reinfließen? Im nächsten Moment ein Blubbern. Jetzt ganz deutlich. Schnell schlägt Varitan Alarm und zusammen mit dem 1. Offizier finden sie in einem Lagerraum die Stelle, wo Wasser einfließt. Die Wassermassen drücken gegen das faustgroße Loch. Inmitten der Helfer, die beginnen Wasser zu schöpfen, atmet Varitan tief durch und mit ausladenden Bewegungen bringt er das Wasser um das Loch herum zum Gefrieren. Der Schiffszimmermann schlägt schnell einige Bretter an die betroffene Schiffswand.

Zwischen einigen unfeinen Ausdrücken erklärt der Schiffszimmermann, das Loch wurde von einem Idiot hier drinnen gebohrt.

Wer sabotiert das einige Schiff? Wäre es nicht aufgefallen, wären wir doch mit Sicherheit gesunken – und der Schuldige gleich mit… Nuna, Noena, Varitan und Gekkota sollen sich etwas umhören und umschauen, wer für das Leck verantwortlich ist. Sie durchsuchen den Lagerraum, befragen Crewmitglieder und Wachen, besonders die acht Neuen – Aber leider ohne nennenswertes Ergebnis.

Am folgenden Tag liegt das Schiff still im Wasser, kein Wind ist zu spüren. Die Vermutung liegt nahe, das magische Signal hat etwas mit der Sabotage in der Nacht zu tun gehabt. Alleine um die Verfolger abzuschütteln, lohnt es sich, das Signal zu entfernen. Schließlich überreden die Ragnar und den Schiffszimmermann, an diesem ruhigen Tag, die Stelle mit dem Signal auszusägen und zu ersetzten. Um den Eindruck zu erwecken, das Schiff sei bei der Sabotage gesunken, lassen sie das Holz es auf den Grund des Meeres sinken.

Kurz bevor Gekkota ins Bett gehen wollte, klopft es an der Kajütentür. Micha, sein alter Wachkollege, steckt den Kopf ins Zimmer. „Hey, du wolltest doch wissen, wenn etwas auf den Saboteur hinweist. Ich habe da etwas gefunden.“ Zusammen mit Noena, Nuna und Varitan folgt Gekkota Micha in einen Lagerraum. „Ich habe vorhin Kevin, aus der Crew, dort in der Ecke gesehen. Der hat hier ja eigentlich nichts verloren, da dachte ich, ich sage euch mal Bescheid.“ Nach kurzer Suche finden sie eine lose Planke und darunter ein Dolch und einen Handbohrer. Sofort wird der Kapitän gerufen und Kevin gesucht.

„RUHE!“ verlangt Ragnar. Die letzte Viertelstunde wurde Kevin beschuldigt, dieser hat es geleugnet, Micha wurde verdächtigt, es Kevin anzuhängen, Micha wurde verdächtigt selbst der Saboteur zu sein, Gekkota wurde angeschrien für eine solche Verdächtigung, es wurde nach Beweisen gefragt, aber es gab keine eindeutigen und es wurden auch ein paar Bedrohungen ausgesprochen. Davon hat Ragnar nun genug – „Jonas“, ruft er den Befehlshaber der Schiffswache zu sich, „Sperr beide Verdächtigen in je eine Kabine und lass sie Bewachen. Und ihr macht euch auf die Suche nach Beweisen!“. Etwas ahnungslos, wo sie anfangen sollen, fangen Nuna, Noena, Varitan und Gekkota an erneut den Lagerraum zu durchsuchen und die Kollegen zu befragen.

Endlich finden Sie einen Hinweis: Jemand hat sich an dem Handbohrer verletzt und etwas Blut klebt daran. Sie untersuchen die beiden Verdächtigen auf Wunden und finden tatsächlich einen recht neuen Kratzer bei Micha. Auf Befehl des Kapitäns werden Michas Hab und Gut durchsucht. Eine leere Dolchscheide und etwas sehr viel Bargeld für eine Wache verraten ihn. Kevin, zurecht zornig auf jene, die ihn verdächtigt haben, darf seine Zelle verlassen. Micha wird den Rest der Nacht von Jonas konfrontiert und befragt.

Kurz vor Sonnenaufgang verhallen die Schreie und es kehrt Ruhe ein.

„Leider war eine Person aus unserer Gruppe ein Saboteur. Es gab eine Falschanschuldigung – für die ich mich in aller Form entschuldigen möchte – schließlich wurden aber genügend Beweise gefunden und auch wenn es kein Geständnis gab, ist sicher, dass Micha für das Leck verantwortlich ist. Wieso er das getan hat, werden wir nicht herausfinden. Er hat die Befragung nicht überlebt.“

Eine düstere Stimmung herrscht auf der Libelle. Trauer um einen Kollegen, Wut über die Anschuldigung an Kevin, Mistrauen untereinander – alle Emotionen scheinen gegen die Gefährten Imgrams zu schießen.


Noch 3 Tage, bis der Nächste Hafen angefahren wird. Ingram und seine Verstärkung, Nuna, Noena, Varitan und Gekkota bleiben die meiste Zeit in ihrer Kabine. Und tatsächlich scheint es, dass alle sich wieder etwas beruhigen.

Die gesamte Gruppe sitzt gerade in ihrer Kajüte und spielt Karten, als sie einen markerschütternden Schrei hören. Sofort folgen sie den anderen, die zum Frachtraum rennen. Entsetztes Keuchen, ein leises Weinen und Würgegeräusche unterstützen die Szene: Der Mittelpunkt bildet die Leiche eines Crewmitglieds, die an einem Pfeiler drapiert wurde. Arme und Beine sind in verstörenden Winkeln vom Körper abgespreizt. Seine Kehle und seine Brust wurden aufgeschnitten; Gedärme und Innereien wurden brutal rausgerissen und liegen bis zu zwei Meter um den Leichenarm herum. Die Blutlache und einzelne Blutspritzer ziehen bereits in die Planken ein.

Auf diesen Fall werden die vier Detektive nicht angesetzt. Somit verbleiben sie zusammen mit Imgram weiter in ihren Kabinen und beantworten brav die Fragen neuen Untersuchungskommission, um als Verdächtige auszuschließen.


Als am letzten Seetag der Hafen Merap in Sicht kommt, betritt Ragnar die Kajüte. „Jemand will unsere Fahrt sabotieren. Da fällt es schwer der bestehenden Crew zu vertrauen.“ „Wir müssen auf jeden Fall nach Silberfels!“ antwortet Ingram bestimmt.

Bis die Libelle im Hafen anlegt, denken sich Nuna, Noena, Varitan, Gekkota, Ingram und Ragnar einen Plan aus, um die Crew zu ersetzten, gleichzeitig aber keinen Aufstand zu verursachen.

Kurz bevor das Ent- und Beladen im Hafen startet, ruft Ragnar alle Crewmitglieder und Wachen zu sich. Zusammen mit Ingrams Gefährten verkündigt er: Es war einen anstrengende Fahrt mit schrecklichen Ereignissen, und die Gäste haben es nicht leichter gemacht. Jeder hat es nach diesem Horror verdient, – nach getaner Arbeit – in die Taverne zu gehen, auf ihre Kameraden anzustoßen und in einem richtigen Bett zu schlafen. Ein Großteil wird, wegen den Unannehmlichkeiten, vom Kapitän und dem 1. Offizier gesponsert.

Während des Umladens machen Kapitän Ragnar und seine treue Wache Jonas sich auf eine neue Rumpfcrew anzuheuern und Ingram und Noena machen sich auf die Suche nach neuen Wachangestellten. Tatsächlich finden sie neben zwei Abenteurern, dessen Bedingungen es ist, einen etwas längeren Aufenthalt in Corenthym zu haben, eine erfahrenen Gruppe von 2 Halb-Orks und 2 Tieflingen als neue Wachen für die Libelle.

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